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Die Kunst des Synchronschwimmens

Synchronschwimmen, davon haben bestimmt manche von euch schon einmal etwas gehört. Bei einigen wirft diese Sportart aber sicherlich auch Fragen auf. Ich bin selbst Synchronschwimmerin und möchte euch gerne einen Einblick in die Sportart geben, die so leicht und elegant aussieht, hinter der jedoch viel mehr steckt.

Was ist Synchronschwimmen?

Synchronschwimmen, auch Artistic-Swimming genannt, ist eine Mischung aus Akrobatik, Schwimmen und Tanz, begleitet von Musik. Die Choreografie, die im Wasser geschwommen wird, nennt man auch Kür. Diese Kür kann in verschiedenen Disziplinen geschwommen werden. Es gibt das Solo, welches alleine vorgeführt wird, das Duett, welches zu zweit geschwommen wird, die Gruppe, in der bis zu acht Personen schwimmen können und die Kombination, in der höchstens 10 Personen aus verschiedenen Altersklassen mit schwimmen. Dabei ist das Ziel, möglichst synchron mit den anderen Schwimmer*innen und der Musik zu sein. Synchronschwimmer*nnen brauchen viel Kraft, Flexibilität, Taktgefühl, Eleganz, gute Ausdauer und die Fähigkeit, lange die Luft anhalten zu können. Deshalb fangen viele in einem sehr jungen Alter mit dem Synchronschwimmen an. Um kein Wasser in die Nase zu bekommen, benutzt man Nasenklammern. In Deutschland ist dieser Sport nicht so bekannt, weshalb es weniger Nachwuchsschwimmer gibt. In Hessen gibt es nur drei Vereine. In anderen Ländern wie zum Beispiel Spanien, China oder Russland, ist dieser Sport jedoch sehr beliebt und anerkannt. Dort gibt es viele Camps, Vereine und Sportschulen. Synchronschwimmen ist ein Leistungssport und auch eine olympische Disziplin.

Jungen und Männer im Synchronschwimmen

Synchronschwimmen zählt seit 1984 zu den Olympischen Disziplinen. Im letzten Jahr fanden die Olympischen Spiele in Paris statt. Das deutsche Team hatte sich nicht für das Finale qualifiziert. China hat in allen Disziplinen gewonnen. Sie bewiesen ihr Können im Duett, in der Gruppe und in der Acrobatic Routine (dort bestehen die geschwommenen Figuren aus Hebefiguren). Zum 1. Mal wurden letztes Jahr Männer im Synchronschwimmen bei den Olympischen Spielen zugelassen. Jedoch schwamm kein Mann bei Olympia mit. In Deutschland gilt der Sport eher als Mädchensport, obwohl auch Jungs Synchronschwimmen machen können. Sie schwimmen dann ein Mixed Duett oder in der Kombination. Dies tun aber nur sehr wenige. Zwei von den deutschen Männern sind im Nationalteam Deutschlands, welches 2024 die Goldmedaille in der Acrobatic Routine erhielt. Vielleicht wird ja auch ein Mann bei den nächsten Olympischen Spielen in Los Angeles dabei sein und dort um eine Medaille kämpfen.

Wettkämpfe beim Synchronschwimmen

Jeder Wettkampf beginnt mit einer technischen Prüfung, die sogenannte Pflicht, für die jüngsten Altersklassen D und C. Dabei müssen sie einzelne Figuren alleine vor den Wertungsrichtern zeigen. Das Wertungsgericht vergibt auf die geschwommene Übung Punkte zwischen 0 und 10. Danach werden technische Küren der Altersklassen B bis Junior*nnen für jede Disziplin geschwommen. Diese sind vergleichbar mit der Pflicht der jüngeren Altersklassen. In den nächsten Wettkampftagen werden alle Freien Küren geschwommen. Für ein elegantes Aussehen bei den weiblichen Synchronschwimmerinnen werden lange Haare zu einem Dutt gesteckt, das Gesicht geschminkt, ein Kopfschmuck befestigt und besondere Wettkampfbadeanzüge angezogen. Sobald man startet, feuert das eigene Team einen an. Während der Kür bewerten verschiedene Wertungsgerichte die Synchronität, Ausführung, den künstlerischen Eindruck und sie schauen nach Base Marks. Eine Base Mark ist ein hoher Punktabzug, wenn man zum Beispiel eine Übung nicht fertig schwimmt oder falsch schwimmt. Im Endergebnis werden die Punkte zusammengezählt und es wird ein/ Sieger*in für jede Disziplin festgelegt. Die Siegerehrung findet am letzten Wettkampftag statt, wobei die ersten 3 Plätze eine Medaille erhalten. Danach fahren alle Vereine erleichtert nach Hause.

Ich hoffe, ich konnte euch den Sport näherbringen und euch dafür begeistern. Artistic Swimming wird sich stets weiterentwickeln, aber immer elegant und faszinierend bleiben.

Juli Baessler, 8b