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Was sind eigentlich „Stolpersteine“?

Was sind „Stolpersteine“?

Von 1933 bis 1945 dauerte die Zeit des Nationalsozialismus, in der Adolf Hitler mit seiner Partei, der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Deutschland regierte.

Deutschland entfesselte unter Führung der NSDAP den zweiten Weltkrieg und die faschistische Politik der Nationalsozialisten war geprägt von Antisemitismus. Ziel war die Ermordung aller jüdischen Menschen. Im Verlauf der Regierungszeit der NSDAP wurden jüdische Frauen und Männer immer stärker ausgegrenzt, diskriminiert und ihnen wurde ihr Zuhause weggenommen. Millionen wurden in Konzentrationslager deportiert und dort unter grausamen Bedingungen systematisch ermordet.

Heute erinnern wir nach wie vor der Menschen, die ermordet, deportiert und vertrieben worden sind. Ein Teil der Erinnerungskultur in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind die „Stolpersteine“. Auch, wenn der Name es vermuten lässt: Nein, es sind keine Steine, über die man tatsächlich stolpert. Man soll über die kleinen quadratischen Tafeln aus Messing mit abgerundeten Ecken, die in den Boden vor den Wohnhäusern der Opfer eingelassen sind, „stolpern“, indem sie auffallen und man nachliest, wer dort gelebt hat.  Sie werden handgefertigt und auf ihnen stehen der Name, Geburtsjahr, meist auch mit Deportionsjahr und Todesort von Menschen, die von den Nationalsozialisten getötet wurden.

So können wir alle uns der Opfer des Nationalsozialismus (NS-Opfer), erinnern können sehen, dass sie mitten in Frankfurt (zum Beispiel) lebten.

Gunter Demning (*1947) hatte die Idee, auf diese Art, den Opfern zu gedenken; bei ihm liegen auch die Rechte. Demning ist ein deutscher Künstler und verlegt seit 1996 eigenhändig Stolpersteine. Sein Projekt gilt seit Jahren als das größte dezentrale Mahnmal der Welt und umfasst mittlerweile 100.000 Steine in 31 Staaten Europas (2023).

Jedoch erhält das weltweit bekannte Projekt nicht nur positive Rückmeldungen. Charlotte Knobloch zum Beispiel ist eine energische Gegnerin von Demnings Stolpersteinen; sie ist Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG). Knobloch ist empört und bezeichnet es als „unerträglich“, die Namen ermordeter Juden auf Tafeln zu lesen, die in den Boden eingelassen sind und auf denen mit Füßen „herumgetreten“ werde. Sie beschuldigte die Anhänger öffentlich als „Gedenkentäter“.

Trotz der Kritik folgen dem Projekt schon viele Länder. Stolpersteine sind also schon an vielen Orten zu finden und es werden immer mehr dazu kommen, um an all die furchtbaren Geschehnisse dieser Zeit zu erinnern.

Emma Schieke, 8c