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What was I made for? Zur Frauenfeindlichkeit der Filmbranche

Im Sommer 2023 hallte der Song „What was I made for?“ von überall wider. Doch offensichtlich haben viele noch nicht erkannt, welchem Zweck der Spielfilm „Barbie“ dient. Zumindest sprechen die diesjährigen Film-Awards dafür.

Im Januar begann erneut die Award-Season mit Veranstaltungen wie den Grammys, den Golden Globes, den Critics Choice Awards und mehr. Bei all diesen Verleihungen räumte der Film „Barbie“, der im letzten Sommer erschien, zahlreiche Nominierungen und Preise ab. Dennoch gab es mehrere schockierende Momente, insbesondere für die Fans des Films und viele Feminist*innen.

Bei den diesjährigen Golden Globes erlaubte sich der Moderator Jo Koy einige Sprüche, die nicht nur unter die Gürtellinie gingen, sondern auch die harte Arbeit, die in den Film gesteckt wurde, und die wichtige feministische Botschaft der Figur und des Films völlig entwürdigten. In einem Witz bemerkte er, dass „Barbie eine Plastikpuppe mit großen Brüsten ist“, während er den Film „Oppenheimer“ lobte. Viele empfanden diesen Witz als äußerst unangebracht, da er die Figur des Films nicht nur völlig falsch darstellte, sondern sie sie durch diesen Spruch auch rein auf das Äußerliche reduzierte und ihr jegliche Intelligenz, jegliches Potenzial und jedwede Fähigkeiten absprach.

Genau dieses misogyne (frauenfeindliche, d. Redaktion) Verhalten wird im Film Barbie dargestellt und kritisiert, und es ist bedauerlich feststellen zu müssen, dass solche Witze trotzdem noch vor einem so großen Publikum gemacht werden – und offensichtlich auch ankommen.

Auch nach der Bekanntgabe der Nominierungen für die Academy Awards, die wichtigsten Filmpreise in Hollywood, gab es viel Empörung. Weder Regisseurin Greta Gerwig noch Barbie-Darstellerin Margot Robbie wurden nominiert, obwohl Greta Gerwig mit „Barbie“ nicht nur den erfolgreichsten Film des Jahres 2023 schuf, sondern auch die erste weibliche Regisseurin wurde, die es schaffte, mit einem Film mehr als 1 Milliarde Dollar einzuspielen. Dieser bahnbrechende Erfolg wurde nicht mit einer Auszeichnung gewürdigt.

Auch Margot Robbie wurde nicht für ihre Hauptrolle nominiert. Daraufhin gab es viel Kritik und Vorwürfe wegen Sexismus, insbesondere da ihr Co-Star Ryan Gosling für seine Rolle als „Ken“ als bester Nebendarsteller nominiert wurde. Obwohl die Academy durchaus für ihr sexistisches und misogynes Verhalten kritisiert werden muss –  und gerade die Nichtnominierung von Greta Gerwig dies beweist – darf nicht jede Entscheidung verteufelt werden. So wurde neben Ryan Gosling eine weitere wichtige Nebendarstellerin in Barbie, die Schauspielerin America Ferrera, nominiert. Auf welchen Kriterien die Nominierungen basieren,  ist allerdings schleierhaft, aber es sind die wichtigsten Filmverleihungen und gleich mehrere Nominierungen zu erhalten ist ein großer Erfolg.

Der Film „Barbie“ hat die Filmwelt verändert und die Gesellschaft unglaublich geprägt. Er hat einen wichtigen Beitrag zum Kampf gegen Sexismus und Unterdrückung von Frauen geleistet, ein Erfolg, den ihm niemand nehmen kann. Dennoch ist es bitter zu sehen, wie viele Menschen, auch mit viel Einfluss, diesen Film und seine Message behandeln.

Luna Bender, 10 b