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Ab ans Mikro! Slam-Poetin zeigt, wie es geht

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Slam Poetry begeistert immer mehr junge Menschen – so auch Lea, eine 17-jährige Q-Phasen-Schülerin unserer Schule. Ende Januar leitete sie ihren ersten Workshop zu diesem Thema in der Klasse 10d.

Die Klassenlehrerin, Frau Köhler, überließ Lea die komplette Gestaltung. Nach einer kurzen Vorstellung führte Lea uns in die Welt der Slam Poetry ein: eine Kunstform, die Lyrik, Storytelling, Rap oder Comedy vereinen kann – allerdings ohne Requisiten, Kostüme oder Musik. Alles muss selbst geschrieben sein, und beim „Slam“ entscheidet oft das Publikum oder eine Jury darüber, wer als Gewinner hervorgeht. Nachdem Lea einen ihrer Texte vorgetragen hatte, waren wir (die Schüler*innen der Klasse 10d) an der Reihe. Nur wenige von uns trauten sich, ihre Werke vorzulesen. Die, die es dennoch taten, zeigten eindrucksvoll, wie viel Emotion, Mut und Kreativität in unserer Sprache steckt.

Im anschließenden Interview erzählte Lea, dass Kunst und Schreiben schon immer ein Teil ihres Lebens gewesen seien: „Ich wollte schon im Kindergarten meine Sachen zeigen und vorführen.“ Ihre Texte basieren auf persönlichen Erfahrungen und Gefühlen, aber sie möchte sich künftig auch politischer äußern. Lea berichtet von ihrem ersten Auftritt, bei dem sie anfangs noch entspannt gewesen sei – jedenfalls so lange, bis sie auf bekannte, talentierte Künstler traf. „Ich habe fast geheult, als ich auf die Bühne ging, aber am Mikro war die Aufregung plötzlich weg!“, so Lea. Heute schreibt sie oft noch direkt am Tag ihrer Auftritte letzte Zeilen. Sie empfiehlt Poetry-Slammer wie Jule Weber und Zoe Hagen und schätzt auch Jan Cönig und Fatih Serbest sehr.

Auf die Frage nach ihrer Zukunft im Poetry-Slam antwortete sie ungewiss: „Ich habe immer geschrieben und werde es weiterhin tun.“ Allerdings erfordere die Slammer-Szene starke Nerven und könne auch konkurrenzbetont sein. Solange es ihr Spaß macht, bleibt Lea dabei – doch letztlich sei es „auch nur ein Hobby“.

Ihr Workshop zeigte uns, wie lebendig und mutig Sprache sein kann. Wer selbst auftreten möchte, sollte einfach loslegen und keine Angst vor dem ersten Schritt haben.

Von Luise Kauffmann und Rochelle Jurkewitz, 10d