Murmeltiere und Royal Guards – also Wachmänner in britischer Uniform – sind auf dem Campus der Carleton University im kanadischen Ottawa alte Bekannte. Auf diesem Campus findet jährlich ein internationales Sprachcamp statt: „Destination Canada“ . Das Camp bildet von Juli bis August für 2-4 Wochen das Zuhause von über 300 Schüler*innen. Ich war letzten Sommer dort und kann es nur empfehlen!
Als Schülerin war mein Tag von morgens bis abends durchgeplant und es gab keine Zeit für Langeweile. Es ging vom Unterricht zu den activities und dann weiter zu Ausflügen am späten Nachmittag. Das alles stets in Gruppen, welche entweder auf Grundlage der Sprachkenntnisse, des Alters oder auch frei eingeteilt wurden. Auch am Wochenende gab es Aktivitäten wie Ausflüge in Museen, Wasser-/Tierparks oder Trips in Städte wie Montreal oder Toronto.
Die Stimmung im Camp war – trotz der vollen Tage – allgemein heiter und durch den bunten Mix an Nationalitäten gab es auch viel kulturellen Austausch unter den Schülern.
Dies war auch deshalb kaum vermeidbar, da wir unsere dorm rooms – also die Zimmer mit Schlafgelegenheit – mit einer weiteren Person teilen mussten und diese, mit einigen Ausnahmen, nicht aus dem eigenen Land kam.
So habe ich also in den folgenden Wochen mit Französ*innen Ottawa erkundet, mit Brasilianer*innen und Mexikaner*innen unser Banner für die Camp Olympics bemalt und mich mit Spanier*innen und Dän*innen für die Graduation – die Abschlussprüfung des Sprachcamps – vorbereitet. Dass sich dabei die Englisch-Kenntnisse verbessern, passiert ganz nebenbei.
Der Unterricht ist, wenn auch lang, machbar. Da es gleich nach der Ankunft eine Einteilung in 4 Level gibt, ist er für viele Schüler angenehmer als ihr Englisch-Unterricht daheim, da sie sich bewusst auf sich und ihren Prozess fokussieren können – ohne sich über- oder unterfordert zu fühlen.
Ein Camp dieser Art ist sicher nicht für jeden geeignet, aber diejenigen, die sich für Sprachen interessieren und sich vielleicht vorstellen können, für ein paar Wochen ihres Sommers den Strand gegen einen kanadischen Hörsaal einzutauschen, ist es sicher eine tolle Erfahrung. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, Freunde und Bekannte aus den verschiedensten Ecken der Welt zu finden. Oder zumindest einmal den amerikanischen “school spirit“ im Ravens Nest mitzuerleben.
Mir hat es sehr gut gefallen und auch wenn es zum Teil sehr anstrengend war, würde ich allein wegen der dortigen Gemeinschaft gern wieder hinfahren.
Frida Bunge, E-Phase