Skip to main content

Autor: Bettina Tonscheidt

Kunst im Schnelldurchlauf: die Kunstausstellung 2023

Auch dieses Jahr fand an der Bettinaschule wieder die Kunstausstellung statt. Obwohl nicht in der Aula, sondern in abgeänderter Form in den Gängen der Schule verteilt, bot die Ausstellung einen interessanten Einblick in die Arbeit der Schüler*innen. Ob Malerei, Gebilde, die aus Plastik gestaltet wurden, oder auch Grafik und Fotografie: Bei der Kunstausstellung war für jeden etwas dabei. Neben den klassisch gezeichneten Porträts konnten die Besucher*innen ebenfalls eigene Fotos des Kunst-Leistungskurses der Q2, Architektur-Modelle von Gebäuden und Brücken sowie auf Papiertüten gemalte Porträts begutachten. Jedes Stockwerk bot somit immer neue Kunstwerke, die es zu bestaunen gab.

Trotz der Änderungen des Ausstellungsformats kann man das Résumé eines gelungenen Abends ziehen.

Angelina Fiehl, Q3

Der Geier (2021)

Der Geier (2021)

Er sah aus wie ein Geier,

sein Name war Herr Meier.

Er hackte auf mir herum,

als hielte er mich für dumm.

Ich wusste, Herrn Meiers Leben

war gleich seiner Art sehr daneben.

Aus ihm entsprang eine böse Flut,

in mir entflammte große Wut.

Niemand kann den Geier leiden,

jeder versucht ihn zu meiden.

An Hauen und Stechen

wird er selbst zerbrechen.

Luna Khan, Q1 (Gedicht zur Parabel „Der Geier“ von Franz Kafka)

Betrunkener Philosoph (2021)

Betrunkener Philosoph (2021)

Es ist Mai, es regnet, es ist schon dunkel in den Straßen und kälter, als es sein sollte. Trotzdem fühlt sich die Atmosphäre wie eine heiße Sommernacht an. Lachend machen Julia, meine Mutter und ich uns auf den Heimweg. Das Laubdach einer Kastanienallee schützt uns vor dem Regen, als ein Fahrradfahrer an uns vorbeifährt und breit grinst. Er wird langsamer und lallt: „Das Leben kann so schön sein!“ Ich antworte, „Ja“, und freue mich, dass der Fremde den Abend ebenfalls genießt. Er ergänzt allerdings: „Ist es aber nicht!“ und ich antworte wieder mit „Ja“ und lache über seine philosophischen Künste. Er lacht auch und sagt: „Gute Antwort.“ Meine Mutter erklärt: „Meine Tochter kennt sich als Philosophin aus!“, ich murmle nur leise vor mich hin: „Der Philosoph ist hier eher der Mann auf dem Fahrrad.“

Der vermutlich Betrunkene fährt weiter und ich lache immer noch über seine eigentlich traurige Aussage. Wir schauen ihm nach und beobachten, wie er mit seinen Händen gestikuliert, als rezitierte er Gedichte. Die Entfernung macht es uns nun jedoch unmöglich, zu verstehen, was er diesmal zu sagen hat. Einhändig macht er eine scharfe Kurve und verschwindet in der Dunkelheit einer der fünf sich kreuzenden Straßen.

Luna Khan, Q1

Kurzgeschichte: Alleine oder Frieden?

Mein Kopf war stiller als sonst, mein Handy vibrierte immer seltener und es fühlte sich ungewohnt an, ich wusste nicht, ob das Leere, Einsamkeit oder einfach nur Frieden war. Die Zeit und Kraft, die es mich kostete, uns zusammen zu halten, wollte ich nun in mich selbst stecken , „me time“ nannte ich es. Ich ging abends endlich mal wieder alleine raus und lächelte, ohne zu wissen weswegen, ich empfand Dinge als romantisch, die mich sonst störten, der kalte Wind, der meinen Schal wegblies, die Wolken am Nachthimmel oder die Menschen, die mit dem Fahrrad an mir vorbeifuhren, um von ihrer Arbeit schnell nach Hause zu kommen. Vielleicht hatten diese Eindrücke aber auch etwas Melancholisches an sich und ich fühlte mich kurz wie die Hauptrolle in einem Liebesdrama.

Neben mir schimmerten die Wellen des Flusses im Licht der Hochhäuser, und obwohl wir beide hier viel Zeit verbrachten, vermisste ich dich nicht,  sondern genoss es, genau hier alleine zu spazieren. Dachte ich zumindest, bis ich an der Bank vorbeilief, auf der wir häufig saßen, wenn du erschöpft warst vom ewigen Laufen. Meine Augen füllten sich mit Tränen, doch ich versuchte mich abzulenken, ich schaute auf das Wasser, doch es half nicht, die Tränen schossen los und ich musste so sehr weinen, dass ich schluchzte. Einerseits hoffte ich, dass mich keiner sehen oder hören würde, andererseits wünschte ich mir, dass du mir über den Weg laufen würdest und mich ohne zu zögern in den Arm nehmen würdest.

Doch dann wurde ich wieder klar im Kopf, hörte auf zu weinen, als hätte der Regisseur „cut“ gesagt, wischte meine Tränen weg und erinnerte mich an all die Gründe, warum ich mich von dir verabschiedet hatte. Ich dachte daran, was mir meine Mutter oft sagte: „Es ist okay nach der richtigen Entscheidung traurig zu sein.“ Und es war mir schließlich egal, dass ich etwas einsam in der Nacht herumlief, ich fand endlich inneren Frieden und meine Gedanken waren keinem Dauerstress mehr ausgesetzt, ich realisierte, dass es eine Befreiung war, dich loszulassen….

Luna Khan, Q1

Vive la France ! Frankreichaustausch der Stufe 8 im März und Mai 2023

Eiffelturm, Mode, Croissants und Frösche, das waren meine klischeehaften Erwartungen an den Frankreichaustausch, doch die Realität sah ganz anders aus…. Mitte März kamen die französischen Austauschschüler*innen aus Caudebec-Les-Elbeuf für genau acht Tage nach Frankfurt, im Mai fand dann der Gegenbesuch von uns für acht Tage in Frankreich statt.

Austausch Part 1

Als die französischen Schüler*innen bei uns in Deutschland waren, unternahmen sie am ersten Tag eine Führung durch Frankfurt  und am nächsten Tag waren sie mit uns im Unterricht. Donnerstags waren die französischen Austauschschüler*innen in der Experiminta, während wir in der Schule waren. Am Freitag besuchten wir alle zusammen Mainz und das dortige Gutenbergmuseum. Das war, wenn man Mainz und das Museum schon kannte, manchmal nicht ganz so interessant.

In der Freizeit organisierte ich mit meinen Freunden verschiedene Aktivitäten wie Bowling oder einen Zoobesuch etc..  Am Wochenende zeigte ich meiner Austauschpartnerin mit meiner Familie ein paar Sehenswürdigkeiten, z.B. den Maintower und den Lohrberg. Außerdem fuhren wir an den Rhein und besichtigten ein Schloss. Es war aber etwas ungewohnt, 24/7 für eine andere Person „verantwortlich“ zu sein, zum Beispiel war das Übersetzen und Erklären vieler Dinge oft sehr anstrengend.

Nach der Abreise blieben wir im regelmäßigen Kontakt, so dass es für mich sicherlich etwas leichter war, zu einer unbekannten Familie zu reisen.

Austausch Part 2

Wir kamen am Dienstag, dem 09.05.2023 pünktlich am Bahnhof in Oissel an und wurden von unseren Gastfamilien empfangen. Mit meiner Austauschpartnerin und ihrer Mutter habe ich zunächst ihren kleinen Bruder abgeholt, wo mir schon der erste Unterschied zu Deutschland auffiel: Als Zweitklässler hatte er bis 17 Uhr Schule. Später habe ich erfahren, dass Grundschüler wegen des späten Schulendes zum Ausgleich jeden Mittwoch freibekommen. Es war manchmal etwas schwer auf Französisch zu kommunizieren, aber dann hat DeepL doch immer alles klären können ; )

Am nächsten Tag begleiteten wir alle unsere Austauschpartner*innen in den Unterricht. Die Schule war sehr viel strenger geregelt als in Deutschland; um den Sportplatz fiel zum Beispiel der Stacheldrahtzaun auf, auch dass man auf dem Schulhof auf die Lehrer*innen warten musste, die einen dann zum Klassenzimmer führten, war ungewohnt. Vor der Schule standen auch Sicherheitsbeamte, die überwachten, wer die Schule betrat. Generell kam es mir in manchen Momenten mehr wie ein Gefängnis als wie eine Schule vor…. Nach einer kurzen Begrüßung mit Croissants von der Vertretung der Schulleitung, ging es in den Unterricht. Dieser unterschied sich nicht wirklich von dem in Deutschland, mir fiel aber auf, dass sie in der neunten Klasse Dinge lernten, die wir schon vor längerer Zeit hatten.

Am Donnerstag waren wir wieder mit in der Schule, aber diesmal gab es am Nachmittag extra für uns Teilnehmer*innen des Austauschs eine Sprachanimation. Dabei spielten wir Vokabelspiele und schrieben deutsch-französische Gedichte – einige wurden sehr interessant….

Am Freitag machten wir einen Ausflug in die nächstgrößere Stadt, Rouen. Wir besuchten das Museum Jeanne d’Arc und machten eine Rallye durch die Stadt. Bei dieser wurde ein französischer Schüler zusammengeschlagen, weswegen Polizei und Krankenwagen kommen mussten. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Schüler zuvor einige jugendliche Passanten provoziert hatte; er war im Prinzip also der Auslöser der ganzen Sache. Der anhaltende Regen, sowie die Verwirrung bei uns Schüler*innen machten das Ganze nicht einfacher. Aber man muss zugeben, dass Rouen eine sehr schöne Stadt ist. Und eigentlich waren die Einwohner*innen sehr nett und haben hilfsbereit den Weg gewiesen.

Am Wochenende gestalteten die Austauschfamilien die Unternehmungen, wie es auch bei uns der Fall war.

In dem Ort Caudebec Les Elbeuf war ein Stadtfest, auf dem wir uns am Samstag mit einigen Leuten trafen. Es war ziemlich heiß und überfüllt, aber es hat Spaß gemacht!

Sonntags bin ich mit meiner Gastfamilie ans Meer gefahren. Wir brauchten ca. eine Stunde mit dem Auto dorthin und blieben etwa eine halbe. Das lag vor allem daran, dass es ziemlich kalt war, jedenfalls für einen Strandtag, und dass dem kleinen Bruder meiner Austauschpartnerin das Eis runter fiel und er danach nur noch weinte. Aber trotz allem war es dort wunderschön!

Am Montag machten wir alle zusammen einen Tagesausflug nach Paris. Wieder regnete es den ganzen Tag, aber immerhin: Die Schlägereien blieben aus. Wir klapperten alle typischen Sehenswürdigkeiten ab, unter anderem den Eiffelturm (nur von außen), Louvre (auch nicht von innen), die Champs Elysee (eine Stunde shoppen!) und Notre Dame (wieder nur von draußen). Es war dort echt cool und Paris ist einfach zu Recht eine der beliebtesten Städte Europas! Am nächsten Tag war dann schon die Abreise, die wir wegen des angekündigten Streiks der Deutschen Bahn fast mit einem Flixbus angetreten hätten. Zum Glück wurde der Streik dann aber abgesagt und wir konnten ungehindert nach Hause fahren.

Mir hat der Aufenthalt in Frankreich sehr gut gefallen, auch wenn es natürlich auch unschöne Momente gab, aber trotzdem würde ich jedem empfehlen, an einem solchen Austausch teilzunehmen.

Hannah Weissgerber, 9 a

Die Kanu-Klassenfahrt  2023

Im Juli haben die damaligen Klassen 8b und 8d den dreistündigen Weg nach Treffurt – Altenburschla in Thüringen auf sich genommen. Es ging auf Kanu-Klassenfahrt!

Nach der Ankunft wurden wir alle eingewiesen und dann ging es auch schon los. Wir sind etwa 10 km gefahren,  das war die kürzeste Strecke der Woche. Nachdem wir alle 29 (!!!) Boote aus dem Wasser getragen haben, waren wir am Abend schon auf unserem ersten Campingplatz und fielen ein paar Stunden später mit Armschmerzen, aber doch auch Glücksgefühlen müde ins Bett. Am nächsten Morgen kochten wir, packten alles wieder ein und machten uns für die nächste Etappe fertig.    

 Die kommenden Tage verliefen alle sehr ähnlich, wir alle lernten paddeln und fuhren mit den Kanus zwischen 10 und 15 km jeden Tag –  trotz Unwettern und (Nerven-)Zusammenbrüchen kamen wir jeden Abend an einem neuen Campingplatz an. Ein besonderes Erlebnis war es immer, an den Schleusen zu warten (siehe Fotos) . Am letzten Abend waren wir schon sehr früh an unserem Campingplatz. Obwohl die Woche sich manchmal sehr lang zog, waren wir am Schluss alle sehr glücklich, auch diese letzten Kilometer geschafft zu haben. Am Abend gab es dann Pizza für alle!

Besonders war aus meiner Sicht, dass wir alle auf der Klassenfahrt mehr Kontakt zu Leuten gehabt haben, mit denen wir sonst nicht so viel zu tun hatten und wir halfen uns auch gegenseitig mehr. Das hat den Teamgeist gestärkt.

 Am letzten Morgen sind wir in aller Frühe aufgestanden, haben alles wieder in unsere Taschen gepackt, suchten alles zusammen, was wir hatten, und räumten die Boote auf. Nachdem fast alles erledigt war, mussten wir noch die Boote zurück auf den Wagen schleppen, worauf jetzt wirklich niemand mehr Lust hatte, da wir die Tage zuvor schon die Boote jeden Tag mehrmals hin und her geschleppt hatten. Aber: Mit unseren letzten Kräften bekamen wir auch das noch hin!

 Mittags traten wir dann die Heimreise an, wir sind am Ende der Woche 66 km von Treffurt – Altenburschla in Thüringen nach Wahlhausen in Witzenhausen gepaddelt. Dann waren wir doch auch alle sehr glücklich, nicht mehr jeden Tag fünf Stunden Kanu fahren zu müssen. Aber: Die Klassen-Kanufahrt hat sich sehr gelohnt.

Luise Kauffmann, 9d

Wir suchen dich!

Die Bettiversum-Redaktion sucht immer freie und/oder feste Mitarbeiter:innen. Aktuell besteht die Redaktion 13 Mitgliedern der Jahrgangsstufen 5 bis Q-Phase (Anmerkung: Leider sind wir nicht alle auf dem Foto).

Es gibt viele gute Gründe, bei unserer Schülerzeitung mitzumachen. Wenn du gerne recherchierst, journalistisch oder kreativ schreibst, fotografierst, zeichnest oder einfach Interesse daran hast mitzugestalten bei einer Online-Schülerzeitung, melde dich bei uns!

Wir treffen uns in regelmäßigen Abständen zu größeren Treffen (Aushänge beachten) und wöchentlich donnerstags zu einem Kurztreffen in der ersten großen Pause. Genaue Angaben nach den Ferien.
Falls du dich terminlich nicht festlegen möchtest, aber trotzdem gerne mitarbeiten willst, kannst du dies gern als freie*r Mitarbeiter*in tun!


Bei Interesse oder Frage wende dich einfach an ein Redaktionsmitglied oder an Frau Tonscheidt, die AG-Leiterin, gern auch per Email unter to@bettinaschule.de

Wir freuen uns auf dich!

Die Bettiversum-Redaktion