Skip to main content

Autor: Bettina Tonscheidt

Gendern in Hessen verboten?

Vorbemerkung: Das Beitragsbild stammt von der Bundezentrale für politische Bildung. Auf deren Website findet ihr sehr gute Beiträge zum Pro und Contra bei diesem Thema: https://www.bpb.de

Gendern in Hessen verboten?

Kaum hatten in Hessen die Landtagswahlen stattgefunden, gab es schon den ersten Aufschrei. Warum? Die neue Koalition aus CDU und SPD plant in einem sogenannten Eckpunktepapier ein Verbot des Genderns in hessischen Schulen, Universitäten und öffentlichen Rundfunkanstalten (dem Hessischen Rundfunk).

Die Initialzündung kam von der Bürgerinitiative “Volksbegehren gegen Genderzwang.” Diese Initiative sagt, dass die Koalition sich mit diesem Eckpunktepapier endlich dem Willen der gesellschaftlichen Mehrheit gebeugt habe.

Kritiker dieses Eckpunktepapier sagen dagegen, gendersensible Sprache sei eine Sprache der Gerechtigkeit. Diskriminierung aufgrund des Geschlechts würde damit entgegengetreten werden und Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, würden durch das Gendern inkludiert.

Im Fall, dass das öffentliche Verbot umgesetzt würde, wären Sonderzeichen, wie beispielsweise das Gendersternchen, das auch wir bei Bettiversum nutzen, verboten. Ein Beispiel:  „Schüler*innen“ darf man dann nicht mehr schreiben.  

In Klausuren würde eine gendergerechte Sprache dementsprechend konsequent als Rechtschreibfehler gewertet werden. Man solle, so das Eckpunktepapier, sich am Rat für deutsche Rechtschreibung orientieren. Es sei schließlich eine Tatsache, dass die gendergerechte Sprache kein offizieller Bestandteil der deutschen Sprache und auch grammatikalisch falsch sei. 

Im Jahr 2021 ließ die Universität Kassel ein Gutachten erstellen, nach welchem es unter bestimmten Voraussetzungen legitim sei, eine gendersensible Sprache zu verlangen. Es gab Punktabzug für jene, die dem nicht Folge leisten. Ein Verbot  im Sinne der Landesregierung würde dem nun entgegenwirken – und die Situation umdrehen: die, die gendergerecht schreiben, erhalten Punktabzug.

Befürworter des Verbots kritisieren das Gendern, da es reine Ideologie sei und als solche gehöre sie nicht in Institutionen des öffentlichen Lebens wie die Schule. Hinzu käme, dass gendergerechte Sprache von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werde.

Kritiker des Verbots prüfen nun jedoch, ob ein Verbot verfassungswidrig wäre, da sie davon ausgehen, dass es beim Gendern politisch um Minderheiten- und Diskriminierungsschutz gehe. Beispielsweise seien beim Wort „Lehrer“ nur männliche Lehrer gemeint und weibliche sowie „nicht-binäre“ (also Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen möchten) Lehrer*innen nicht inkludiert.

Nun bleibt abzuwarten, ob die Koalition unter Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) das Verbot tatsächlich durchsetzen kann. Die Debatte wird wohl noch weitergehen.

Angelina Fiehl, Q3


Warum ein Besuch der Art Cologne lohnt

Die Art Cologne ist eine der wichtigsten und ältesten Kunstmessen weltweit.

Hier stellen die renommiertesten regionalen und internationalen Galerien und Kunstvereine ausgewählte Werke der von Ihnen vertretenen Künstler*innen aus, welche bestaunt und sogar erworben werden können. Obwohl die Messe eher bei Älteren beliebt ist, denke ich,  dass vor allem jüngere Besucher*innen – wie zum Beispiel ich – von einem Besuch profitieren. In nur wenigen Stunden inmitten dieser Kunstwelt habe ich meine Idee davon, was Kunst ist, zu hinterfragen gelernt und meine Vorstellung davon, was sie sein kann, erweitert.

Seit 1967 zieht die Messe jährlich – über sechs Tage verteilt – rund 60.000 Besucher nach Köln. Selbst wenn man selbst nicht in der Kunst-Branche aktiv ist und auch sonst nichts viel über Kunst weiß, lohnt sich ein Besuch. Man wird wohl kaum eine Ausstellung finden, in der so viel künstlerische Vielfalt zu finden ist. Von dem amerikanischen Künstler Andy Warhol bis zu Renoir, einem Impressionisten vom Anfang des letzten Jahrhunderts, ist alles zu sehen. Es gibt Fotografien, Skulpturen, Gemälde und mehr. Da hier nicht eine bestimmte Richtung gezeigt wird, kann jeder sicherlich mindestens ein Werk finden, das ihn/sie anspricht.

Wem die gekennzeichnete Route, die als Orientierung zwischen den verschiedenen Ständen markiert ist, zu wenig bietet, der kann sich einer Tour anschließen oder einen Künstler*innen-Talk anhören. Es ist zusätzlich eine einmalige Möglichkeit, einige der berühmten Werke – z.B Andy Warhols „Campbell´s soup cans“ –  in Wirklichkeit zu sehen, bevor diese in Privatbesitz übergehen.

Wer Interesse an Kunst hat, sich inspirieren lassen will oder einfach nur neugierig ist, sollte also für den nächsten Herbst auf jeden Fall einen Wochenend-Trip nach Köln planen.

Ein Ticket für die Art Cologne erlaubt also nicht nur Zugang zu den Werken, sondern bietet Einsichten in die Kunstwelt an sich.

Frida Bunge, Q1

Was sind eigentlich „Stolpersteine“?

Was sind „Stolpersteine“?

Von 1933 bis 1945 dauerte die Zeit des Nationalsozialismus, in der Adolf Hitler mit seiner Partei, der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), Deutschland regierte.

Deutschland entfesselte unter Führung der NSDAP den zweiten Weltkrieg und die faschistische Politik der Nationalsozialisten war geprägt von Antisemitismus. Ziel war die Ermordung aller jüdischen Menschen. Im Verlauf der Regierungszeit der NSDAP wurden jüdische Frauen und Männer immer stärker ausgegrenzt, diskriminiert und ihnen wurde ihr Zuhause weggenommen. Millionen wurden in Konzentrationslager deportiert und dort unter grausamen Bedingungen systematisch ermordet.

Heute erinnern wir nach wie vor der Menschen, die ermordet, deportiert und vertrieben worden sind. Ein Teil der Erinnerungskultur in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind die „Stolpersteine“. Auch, wenn der Name es vermuten lässt: Nein, es sind keine Steine, über die man tatsächlich stolpert. Man soll über die kleinen quadratischen Tafeln aus Messing mit abgerundeten Ecken, die in den Boden vor den Wohnhäusern der Opfer eingelassen sind, „stolpern“, indem sie auffallen und man nachliest, wer dort gelebt hat.  Sie werden handgefertigt und auf ihnen stehen der Name, Geburtsjahr, meist auch mit Deportionsjahr und Todesort von Menschen, die von den Nationalsozialisten getötet wurden.

So können wir alle uns der Opfer des Nationalsozialismus (NS-Opfer), erinnern können sehen, dass sie mitten in Frankfurt (zum Beispiel) lebten.

Gunter Demning (*1947) hatte die Idee, auf diese Art, den Opfern zu gedenken; bei ihm liegen auch die Rechte. Demning ist ein deutscher Künstler und verlegt seit 1996 eigenhändig Stolpersteine. Sein Projekt gilt seit Jahren als das größte dezentrale Mahnmal der Welt und umfasst mittlerweile 100.000 Steine in 31 Staaten Europas (2023).

Jedoch erhält das weltweit bekannte Projekt nicht nur positive Rückmeldungen. Charlotte Knobloch zum Beispiel ist eine energische Gegnerin von Demnings Stolpersteinen; sie ist Präsidentin der Israelischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG). Knobloch ist empört und bezeichnet es als „unerträglich“, die Namen ermordeter Juden auf Tafeln zu lesen, die in den Boden eingelassen sind und auf denen mit Füßen „herumgetreten“ werde. Sie beschuldigte die Anhänger öffentlich als „Gedenkentäter“.

Trotz der Kritik folgen dem Projekt schon viele Länder. Stolpersteine sind also schon an vielen Orten zu finden und es werden immer mehr dazu kommen, um an all die furchtbaren Geschehnisse dieser Zeit zu erinnern.

Emma Schieke, 8c

Das Jugendwort des Jahres 2023: „Goofy“

Auch dieses Jahr wurde anlässlich der Buchmesse wieder das das „Jugendwort des Jahres“ gewählt. Diese Wahl wird jedes Jahr vom Verlag Langenscheidt ausgerichtet.

Ab Juni dieses Jahres bis September konnten Jugendliche – in mehreren Runden – über ihr Lieblingswort abstimmen. Insgesamt lag die Beteiligung in diesem Jahr im hohen sechsstelligen Bereich – so hoch wie noch nie, wie der Verlag mitteilte. Gewertet werden nur die Stimmen von Teilnehmern zwischen zehn und 20 Jahren. In der ersten Wahlrunde werden alle Vorschläge für das Jugendwort gesammelt und die zehn Wörter, die am häufigsten vorkommen, gelangen in die nächste Runde.

Anschließend wird für die finale Runde abgestimmt, in welche nur drei Wörter gelangen. Zur Wahl standen in diesem Jahr ,,goofy” (jemand ist albern, vertrottelt oder dämlich…), ,,NPC” (Non-Player-Character: Jemand, der nur passiv wahrnimmt, was um ihn herum passiert, und ,,Side Eye” übersetzt: Seitenblick/Blick von der Seite. Gewonnen hat in diesem Jahr „goofy“ – ein Wort, mit dem man einen Menschen bezeichnet, der sich albern oder tolpatschig verhält. Dieser „Gewinner“ wurde, wie jedes Jahr, auf der Buchmesse bekannt gegeben.

Meine Meinung: Ich persönlich kann mit diesem Wort sehr wenig anfangen, ich habe es noch nie benutzt habe, deswegen kann ich seinen Sinn auch nicht wirklich nachvollziehen. Und: Ich habe es auch noch nie jemanden sagen hören ….

Luise Kauffmann, 9d

9.11.2023: Gedenktag an der Bettinaschule

Wie bereits in den Jahren zuvor wurde auch in diesem Jahr der 9. November 2023 als Gedenktag an der Bettinaschule begangen. Am 9. November fand 1938 die Reichsprogrom-Nacht statt. Dieser Tag markiert den Beginn der systematischen Verfolgung, der Terrorisierung und späteren Ermordung der jüdischen Bevölkerung durch die Nationalsozialisten. 

An diesem Tag verlief das Gedenken bei uns in der Schule so, dass in der 2. Stunde über die Lautsprecheranlage das Lied Shalom chaverim zu hören war, das zwei Schüler*innen mit ihren Celli gemeinsam vorspielten. Anschließend las Herr Conradi einen kurzen Text vor, der darüber informierte, warum wir an diesem Tag gedenken. Daraufhin gab es eine Schweigeminute, welche mit einem Gong begonnen und auch wieder beendet wurde. Danach gingen alle Klassensprecher*innen auf den Pausenhof zu unserer Gedenkstätte, an der an alle 182 jüdischen Schülerinnen, die damals auf unsere Schule gingen, im Nationalsozialismus verfolgt und später ermordet wurden, mit einer Namensplakette erinnert wird. Dort wartete Frau Schinkel und gab jeder/jedem eine Rose, welche die Klassensprecher*innen dann niederlegten. Als die Klassensprecher*innen wieder in ihren Klassenzimmern angekommen waren, wurde das Gedenken beendet.

Luise Kauffmann, 9d

Endlich Oberstufe?

Vor den Sommerferien dachten wir das alle noch. Endlich kommen wir in die Oberstufe. Für uns war das gleichbedeutend mit neu gewonnenen Freiheiten. Aber ist das wirklich so? Wird in der Oberstufe wirklich alles besser?

Natürlich dürfen wir uns jetzt draußenvor dem Haupteingang aufhalten, das ist schon cool – nicht so voll und nicht so laut. Auch dass wir in den Pausen in den Bereichen vor den Fachräumen bleiben können, ist sehr praktisch, vor allem wenn es ´mal regnet.

Was auf jeden Fall eine sehr komische Veränderung ist, ist gesiezt zu werden. Teilweise kennst du Lehrer seit 7 Jahren und dann fangen sie auf einmal an, dich zu siezen. Daran muss man sich auf jeden Fall erst einmal gewöhnen.

Generell bringt die Oberstufe auch einige unschöne Dinge und viel Stress mit sich. Vor allem der Stundenplan zählt bei vielen Leuten dazu. 11 Stunden mit nur einer Mittagspause, das ist nicht selten der Fall. In Bezug darauf habe ich ein paar Leute aus der E-Phase nach einer kurzen Meinung zu ihrem Stundenplan gefragt. Die Sache ist eindeutig: Niemand ist mit seinem Stundenplan wirklich glücklich.

Auch die Erwartungen an uns und der Stress werden größer. Durch die langen Tage hat man viel weniger Zeit für die gleiche Menge (oder sogar noch mehr) an Hausaufgaben. Dadurch kommt es dazu, dass man die Mittagspausen, die man eigentlich zum Essen usw. braucht, damit verbringt, zu lernen und Hausaufgaben zu erledigen.

Die meisten Leute sprechen davon, dass sie gar keine Zeit für ihre Hobbies mehr hätten oder dass sich alles immer abends aufstaue und man immer müde sei.

Man kann also sagen, dass es gute, aber auch schwierige Seiten hat, in die Oberstufe zu kommen.

Nele Jäckel, E-Phase

Die Q-Phase – ziemlich aufregend!

Obwohl man darauf vorbereitet wird, ist gerade der Übergang von der E2 in die Q1 für die meisten überfordernd. Zwar weiß man in der Theorie, wie alles ablaufen wird, trotzdem fühlt man sich, wenn man diesen Schritt dann wirklich durchlebt, so, als wäre man ohne Warnung ins kalte Wasser gestoßen worden.

Jetzt wird es ernst! Der Stundenplan raubt Schlaf und Motivation, die Arbeitslast auch noch die restliche Energie. Das waren zumindest meine ersten Eindrücke; nach einiger Zeit gewöhnt man sich jedoch daran oder lernt zumindest, damit umzugehen.

Die wohl größte Umstellung ist die Selbstständigkeit; es wird erwartet, dass man von nun an fast alles selbst organisiert, seinen eigenen Lernprozess steuert und auch, wenn nötig, verpassten Stoff ohne Aufforderung nachholt.

Gerade jetzt ist es wichtig herauszufinden, was für einen der richtige Weg ist. Es ist notwendig, ein gutes Verhältnis zwischen Schule und Freizeit zu finden, natürlich sollte man nicht erwarten, dass man genauso viel frei hat wie früher, trotzdem ist es wichtig, Zeit mit den Dingen zu verbringen, die einem Spaß machen. Das hilft dann auch in der Schule: wenn man allgemein ausgeglichener ist, fällt auch das Lernen leichter.

Die Q-Phase ist also vorerst eine große Umstellung, trotzdem ist vor allem die neu gefundene Autonomie (z.B. Leistungskurse und das Abwählen von Fächern) ein großer Pluspunkt.

Jeder hat natürlich seine eigenen Sichtweisen und Stärken, dennoch würde ich sagen, dass die Q-Phase mit der richtigen Einstellung machbar ist und dem einen oder anderen vielleicht sogar Spaß machen wird.

Frida Bunge, Q1