Thementag „Streiten“ – Bilderstrecke Teil 2
Hier weitere Poster der Klassen der Bettinaschule mit Ergebnissen des Thementags.
Hier weitere Poster der Klassen der Bettinaschule mit Ergebnissen des Thementags.
Am 11.7.2024 hat die Bettinaschule einen Thementag für alle Jahrgangsstufen zum Thema „Streiten“ durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die Form der „Debatte“ als Möglichkeit der konstruktiven Auseinandersetzung. Eine ausführlichere Berichterstattung folgt. Die Ergebnisse, die die Klassen auf Plakaten festgehalten haben, könnt ihr hier schon begutachten. Wir haben die Plakat-Bilder in zwei Teilen hochgeladen.
Am 9.7.2024 hat der Kurs Darstellendes Spiel der Q2 unter der Leitung von Frau Tonscheidt sein Aufführungsprojekt auf die Bühne gebracht. Wir haben hier schon mal Bilder der sehr eindrucksvollen Aufführung für euch hochgeladen – ein ausführlicher Bericht folgt in den Ferien. Besonderer Dank gilt Lea Romina Politz aus unserer Redaktion, die einige der Fotos beigesteuert hat zu unserer Auswahl!
Diesen Satz kennen wir alle. Sei es als Fünftklässler auf dem gelben Flur oder als Abiturient:in bei der Abiturverleihung, wir alle können uns die Schule nicht mehr ohne ihn und ohne Frau Schinkel vorstellen. Frau Schinkel ist seit 2015 unsere Schulleiterin und kam vor neun Jahren, also zusammen mit dem diesjährigen Abiturjahrgang, an unsere Schule.
Am 12. Juli 2024 heißt es nicht, dass man sich nun nicht mehr begrüßt, sondern dass wir Abschied nehmen. Frau Schinkels offizielle Verabschiedung in die Pensionierung erfolgt einen Tag zuvor, aus diesem Anlass habe ich mich mit ihr unterhalten und ihr einige Fragen gestellt.
(Redaktion) Wie sind Sie auf unsere Schule gekommen?
(Frau Schinkel) Ich habe erst beim Wall Street Journal Europe gearbeitet, dann habe ich an einem Abendgymnasium in Darmstadt gelehrt. Dies fand ich sehr interessant und prägend, da die Schüler und Schülerinnen alle einen gebrochenen Bildungsweg hatten und bewusst und motiviert den Weg des Abendgymnasiums eingeschlagen hatten. Es hat allerdings nicht zu meinem „Rhythmus“ gepasst. Als mir an der Bettinaschule 1994 eine Stelle als Lehrkraft angeboten wurde, habe ich sie angenommen. Dort war ich 11 Jahre lang, bis an der Helmholtzschule in Frankfurt eine Studienleiterstelle (Oberstufenleitung) ausgeschrieben wurde – das, was an der Bettinaschule jetzt Frau Fiedler macht. In dieser Funktion habe ich dann 10 Jahre lang gearbeitet. Dann wurde an der Bettinaschule, die immer meine Lieblingsschule war, die Schulleiterstelle frei, ich bewarb mich und wurde ausgewählt. Am 10.06.2015 war dann mein erster Tag als Schulleiterin.
(Redaktion) Was unterscheidet unsere Schule von anderen Schulen?
(Frau Schinkel) Ich finde, die Bettinaschule bildet Frankfurt ab. Sie ist sehr international und der familiäre Hintergrund eines Schülers, einer Schülerin spielt beim Schulerfolg nicht die wichtigste Rolle, so hoffe ich zumindest! Früher galt unsere Schule als die „Gesamtschule unter Gymnasien“, dies hat sich allerdings stark geändert, wie ich finde. Und trotz Vielfalt und Buntheit erzielen wir mittlerweile richtig gute Ergebnisse bei den Abischnitten, aber auch in Wettbewerben, z. B. in Mathe. Das macht mich froh und auch ein bisschen stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler und natürlich auch auf die Kolleginnen und Kollegen, die hier unterrichten.
(Redaktion) Was werden Sie am meisten vermissen?
(Frau Schinkel) Die Lebendigkeit. Und die Begegnung mit den Schüler*innen, den Austausch, der so entsteht. Und das Grüßen, das „Guten Morgen, Frau Schinkel!“ aus vielen Kehlen, das wird mir fehlen, da bin ich sicher!
(Redaktion) Wie sah ein typischer Tagesablauf bei Ihnen aus?
(Frau Schinkel) Ich war nicht immer um acht Uhr hier; in den letzten Jahren aber häufiger, da ich einen Englisch-Leistungskurs unterrichtet habe. Meine Tage wurden vor allem durch das Unvorhergesehene geprägt. So wurde es meist 16:00 Uhr, bevor ich mit den Aufgaben anfangen konnte, die ich eigentlich an dem Tag schaffen wollte.
(Redaktion) Was haben Sie in Ihrer Zeit als Schulleiterin gelernt?
(Frau Schinkel) Schulleiterin zu sein, war die größte Selbstwirksamkeitserfahrung. Fast alles, was ich tat, schien Bedeutung und Relevanz zu haben. Ich war mir dessen vorher nicht bewusst und das hat mich zunächst eingeschüchtert.
(Redaktion) Wie hat sich die Schule in dieser Zeit geändert?
(Frau Schinkel) Fangen wir mit den äußeren Dingen an. Wir haben einige Änderungen am Schulhaus vorgenommen. Der Schulhof wurde neu gestaltet, wir haben die Fahrradständer bekommen, die Toiletten wurden zum Teil umgebaut und wir haben eine non-binäre Toilette eingeführt. Inhaltlich und konzeptionell haben wir in dieser Zeit ein Leitbild für die Schule entwickelt. Wir haben ein Logo entwerfen lassen und dieses Logo steht nun auf der Stele am Eingang und hängt an der Fassade. Wir haben ein neues Fremdsprachen- und WPU-Konzept (Wahlpflicht-Unterrichtskonzept). Außerdem haben wir neben den Musik-Schwerpunktklassen die NaWi-Klasse eingeführt und die Thementage wurden in den neun Jahren als fester Bestandteil unserer Schulkultur entwickelt. Zudem haben wir durch Haltekräfte, die man sonst eigentlich eher nicht an Gymnasien findet, und die Förderkurse in Deutsch und Mathe eine bessere Förderung ermöglicht.
(Redaktion) Wenn es keine finanziellen Grenzen gäbe, was würden Sie an unserer Schule verändern?
(Frau Schinkel) Eine zweite Turnhalle. Und eine Klimaanlage für die Aula. Ich würde eine komplette Sanierung des Schulgebäudes veranlassen. Ich würde die Lernräume öffnen, ästhetische und offene Begegnungsräume gestalten. Und ich würde einen offenen Anfang einführen, also die Schule fest erst gegen 9:00 Uhr beginnen lassen.
(Redaktion) Was hat Ihnen am meisten Freude bereitet?
(Frau Schinkel) Der Schwerpunkt Musik. Und das Gefühl der Zusammengehörigkeit an der Bettinaschule, das soziale Klima und auch die Entwicklung der Schule, die wir gestaltet haben.
(Redaktion) Die Zeit als Schulleiterin neigt sich nun dem Ende zu. Haben Sie schon Pläne für den Ruhestand?
(Frau Schinkel) Ich habe, um ehrlich zu sein, noch nicht so viel darüber nachgedacht. Aber natürlich stellt sich für mich die Frage, was ich noch gerne tun würde, welche Erfahrungen ich noch gerne machen würde. Ich denke darüber nach, Deutschkurse, insbesondere für Frauen ohne Deutschkenntnisse, zu geben. Ich überlege auch, mir vielleicht wieder einen Hund anzuschaffen. Auf jeden Fall werde ich viel Doppelkopf spielen, in die Oper und die Sauna gehen!
Frau Schinkel hat nicht nur unsere Schule zu der Schule gemacht, wie wir sie kennen, sondern auch unsere Arbeit bei Bettiversum stark unterstützt. Wir als Redaktion, sowie wir als Schüler*innen und Lehrer*innen danken sehr herzlich und wünschen Ihr einen schönen und erfüllenden Ruhestand!
Das Interview führte Helena Koch Mendoza, E2
Liebe Bettiversum-Leser*innen,
wir schicken euch mit vielen neuen Artikeln zu den unterschiedlichsten Themen in die Ferien! Eine Menge Neuigkeiten findet ihr in der Rubrik „Schulinnenleben“. So hat Helena Koch Mendoza zum Abschluss ein Interview mit unserer Schulleiterin Frau Schinkel geführt, die uns verlässt und in den wohlverdienten Ruhestand geht. Sie erzählt über ihre Zeit an der Bettinaschule und wie sie sich ihre Zeit danach vorstellt. Außerdem gibt es Berichte zum tollen Orchesterkonzert und zum Musical „Sister Act“, das der Chor und die Big Band auf die Beine gestellt haben. Außerdem findet ihr eine Bilderstrecke zu der Theater-Aufführung des DS-Kurses (Q2) von „Der Sandmann“ der vorletzten Schulwoche. Und Rafael hat einen nachdenklich machenden Beitrag zu „Vorurteilen“ geschrieben. Lest auch den sehr bewegenden Beitrag von Lea über den Besuch der 91-jährigen Eva Szepesi, einer Zeitzeugin des Holocaust, an unserer Schule. Unter „Gesellschaft und Politik“ findet ihr Interessantes zur Europawahl von Hanna Z. und einen kritischen Beitrag von Hanna W. über die „Clean Girl Aesthetics“. Lilly hat sich in einem spannenden Beitrag wieder mit dem mysteriösen Verschwinden eines Menschen befasst. Luna kommentiert die Dominanz männlicher Autoren im Deutschunterricht und die Gefahren, aber auch den Gewinn von Videospielen. Zudem gibt es wieder Buchtipps, dieses Mal von Lea und Emma, sowie ein Hefezopfrezept von Mila. Und Bettis Blog hat ein neues Design, nämlich ein eigenes Logo, das Maja selbst gestaltet hat!
Also: Nutzt die Ferien und stöbert durch unsere Rubriken und entdeckt die neuen Beiträge.
Vielleicht seid ihr ja sogar so begeistert von unserer Arbeit, dass ihr Lust bekommt, selbst mitzumachen! Dann schreibt uns einfach eine E-Mail an to@bettinaschule.de. Wir treffen uns auf jeden Fall wöchentlich in der ersten großen Pause donnerstags und freuen uns immer über neue Redaktionsmitglieder aus allen Jahrgangsstufen!
Jetzt aber erst einmal viel Spaß beim Lesen.
Eure Redaktion
Stellt euch vor, ihr würdet euch 20 Knochen auf einmal brechen. Dies ist in etwa das Schmerzlevel, mit dem die Schmerzen von Endometriose-Betroffenen oft verglichen werden. Endo- was? Endometriose ist eine chronische Krankheit der Gebärmutterschleimhaut, die etwa 10 % aller menstruierenden Personen betrifft, was sie zu der zweithäufigsten gynäkologischen Erkrankung macht. Trotzdem kennen die meisten diese Erkrankung kaum.
Normalerweise sieht ein Zyklus etwa so aus, dass sich die Gebärmutterschleimhaut (auch genannt Endometrium) langsam aufbaut und dann während der Menstruation abfließt. Bei Endometriose befinden sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterschleimhaut, teilweise sogar außerhalb der Gebärmutter. Diese Wucherungen, genannt Herde, sind gutartig, setzen sich aber an benachbarten Organen und Geweben ab. Diese Zellen unterliegen allerdings immer noch dem Zyklus.
Das Hauptsymptom der meisten Betroffenen: unglaubliche Schmerzen und starke Blutungen. Die Symptomatik ist allerdings durch die verschiedenen Lokalitäten der Endometriose-Herde sehr schwierig zu definieren. So kann es auch beispielsweise zu Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr kommen. Die Erkrankung kann sehr gefährlich werden, zum Beispiel, wenn sich diese Herde an den Nieren festsetzen, was ein Nierenversagen zur Folge haben kann. Auch Unfruchtbarkeit ist ein häufiges Symptom. Viele der genannten Symptome führen zu einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität. Es gibt sogar Studien, die einen Zusammenhang von Endometriose und einem erhöhten Risiko von psychischen Krankheiten herstellen.
Trotzdem ist der Weg zur Diagnose meistens sehr lang, durchschnittlich 6–10 Jahre, und kann ganz offiziell nur durch eine Operation erfolgen. Dies hat zum einen damit zu tun, dass die Symptome so verschieden sind. Zum anderen sieht man hier klar den Sexismus, der sich durch die Medizin und ihre Forschung zieht. Die Betroffenen, die meist Frauen sind, wurden nicht ernst genommen, ihre Beschwerden als „die Leiden eines Mädchens“ und als „natürlich“ abgetan. Dieses Phänomen kann man nicht nur in der Gynäkologie beobachten, sondern auch in der restlichen Medizin und es zeigte sich in den letzten Jahrhunderten sogar noch viel stärker. Bis heute fehlt die Lobby für die notwendige Diagnostik, Bildung und eben die notwendige Grundlagen-Forschung. Dadurch fehlen auch Therapiemöglichkeiten. Es gibt aktuell nur eine medikamentöse Behandlung: ein Gestagen-Präparat, auch genannt „Minipille“ (Gestagene sind Hormone). Hormonelle Medikamente sind stark umstritten, da sie viele und auch teils sehr gefährliche Nebenwirkungen haben können. Allerdings stehen für die Therapie von Endometriose alternativ nur die operative Entfernung der Herde zur Verfügung. Um die oben beschriebenen Schmerzen zu lindern, wird oft „die Pille“ verschrieben oder auch einfach Schmerzmittel, teilweise sogar sehr starke, die eigentlich nicht auf lange Zeit genommen werden sollten.
Die Medizin kommt generell bei der Behandlung von Frauen und auch bei der Forschung in Bezug auf den weiblichen Körper nicht ihren Pflichten nach, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.
Endometriose ist eine ernsthafte Erkrankung, die sehr viel mehr als nur „ein bisschen Periodenkrämpfe“ ist. Endometriose sollte ernst genommen werden und es sollte sehr viel mehr über sie gelehrt und gelernt werden. Und dies nicht nur bei dieser Krankheit, sondern bei der „weiblichen Medizin“ im Allgemeinen.
Von Helena Koch Mendoza, E2
Hi, ich bin Juli ,12 Jahre alt und gehe in die 7a. Ich schwimme leidenschaftlich gerne. Deswegen mache ich Synchronschwimmen. Ich spiele auch Schlagzeug und mache Jui Juitsu . Außerdem lese ich sehr viel, insbesondere Fantasyromane. Im Bettiversum bin ich, weil es mir Spaß macht zu schreiben und ich gerne mit anderen Leuten zusammenarbeite. Als ich vom Bettiversum hörte, dachte ich mir, es könnte bestimmt Spaß machen – das macht es auch!
An den Abenden des 25., 26. und des 27.06.24 führten Chor und BigBand das Musical „Sister Act“ auf. Trotz des heißen Wetters war die Aula an allen drei Abenden voll besetzt und das Publikum begeistert.
Zum Inhalt: Deloris van Cartier ist eine Sängerin in Nachtclubs und in einer Beziehung mit Curtis, einem Gangster. Eines Nachts sieht sie, wie Curtis jemanden umbringt. Sofort geht sie zur Polizei und meldet den Mord. Die Polizisten sagen ihr, dass sie sich verstecken müsse, doch Deloris weigert sich. Erst als ihr ein Foto von der letzten Person gezeigt wird, die Curtis angeschwärzt hat, willigt sie direkt ein. Um sich zu verstecken, muss sie unauffällig sein und in der Menge untertauchen, also eigentlich genau das, was sie nun mal nicht ist. Deloris wird also ins Kloster der heiligen Jungfrau geschickt, um dort unterzutauchen, bis Curtis hinter Gittern ist.
Deloris fällt es schwer, sich einzufügen und einmal wird sie fast von Curtis und seinen Komplizen erwischt. Nach diesem Vorfall wird ihr fast alles verboten, nur im Chor darf sie noch mitsingen. Dieser ist schrecklich, deshalb übernimmt Deloris die Leitung des Chors und bringt den Mitgliedern bei, richtig zu singen. Der Chor wird ein großer Erfolg und selbst der Papst kommt, um ihn zu erleben. So rettet Deloris das Kloster, welches eigentlich verkauft werden sollte.
Der Chor erweckte die Geschichte von Deloris und den Nonnen mit großartigem Schauspiel und Gesang zum Leben. Durch die musikalische Begleitung der BigBand wurde das Ganze noch richtig schön abgerundet. Nicht nur der Chor schauspielerte, auch Mitglieder der BigBand hatten kleine Auftritte, als unter anderem Kellner oder Spendenbarometer. Nach den Stücken der Solisten gab es immer einen großen Applaus, genauso wie nach besonders guten und lustigen Szenen. Als das Stück zu Ende war, gab es einen langen Applaus für alle Sänger*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen. Den hatten sie sich auch verdient. Drei Abende am Stück haben sie unter großer Hitze für gute zwei Stunden gespielt und davor hatten sie noch Unterricht. Nach dem letzten Auftritt gab es lange Dankesreden, gehalten von Schüler*innen des Abi-Jahrgangs, von Mitgliedern der BigBand und des Chors. Einen besonders tränenreichen Abschied bekam Frau Schwinn, denn sie arbeitet ab kommendem Schuljahr auf einer anderen Schule. Alles in allem kann man sagen, dass alle Auftritte große Erfolge waren und sich die langen Probentage gelohnt haben.
von Mila Riemann, 8d
Auch wenn die SisterAct- Konzerte ein riesengroßer Erfolg waren, ist vor allem der Bettinachor nun mit Trauer erfüllt. Am Ende des Konzertes flossen viele Tränen. Sowohl bei Schüler*innen als auch bei Lehrer*innen. Der Grund für das Ganze:
Frau Schwinn, die Sonne des Bettinachors, verlässt die Schule!
Egal wie unmotiviert oder müde wir waren, sobald Frau Schwinn den Raum betrat, ging die Sonne auf. Sie brachte so viel positive Energie mit, dass es schwer war, sich davon nicht anstecken zu lassen. Immer setzte sie sich für uns ein, wenn es um Pausen während langer Sonderproben ging oder andere Probleme.
Nun müssen wir alle uns von ihr verabschieden, da Frau Schwinn ab dem neuen Schuljahr an der Albert-Einstein-Schule arbeiten und einen Chor aufbauen wird.
Und auch, wenn wir sie furchtbar vermissen werden, so wünschen wir ihr viel Glück und Spaß an der neuen Schule.
Frau Schwinn – wir werden Sie nie vergessen, sie sind für immer in unseren Herzen!
Von Nele Jäckel, E-Phase
Kommentar:
Wo bleibt die Diversität in unserem Literaturunterricht ?
Egal ob Goethe, Kant, Schiller, Hesse oder Büchner: Fast jede*r Schüler*in hat bereits im Unterricht diese Namen gehört, Texte von ihnen gelesen oder ihre Bücher analysiert. Und eines haben sie alle gemeinsam: Es sind alles „weiße Männer“.
Es ist eigentlich ganz klar: Wir brauchen Diversität, Vielfalt, verschiedene Eindrücke und Meinungen von vielen verschiedene Menschen mit anderen Erfahrungen in unserem Fachunterricht. Doch wenn man einen Blick in unsere Schulbücher wirft oder mal genau darauf achtet, welche Bücher wir in der Schule lesen, muss man erschreckenderweise feststellen, dass Menschengruppen wie Frauen, queere Menschen oder nicht weiße Menschen deutlich unterrepräsentiert sind als Autor*innen von Schullektüren. Fast alle Pflichtlektüren an Schulen in Deutschland wurden von Männern geschrieben – selten von einer Autorin.
Gerade in jungen Jahren ist es unfassbar wichtig, verschiedene Meinungen von unterschiedlichen Menschen zu kennenzulernen. Wie sollen Schüler*innen lernen, dass eben nicht nur die Stimme „weißer Männer“ etwas bedeutet und dass andere Menschen genauso gut in der Lage sind, kluge, interessante und gute Texte zu verfassen? Die Gesellschaft ist im Wandel, wir leben alle Diversität, warum aber nicht, wenn es um Schullektüren geht? Wie sollen sich ALLE Schüler*innen angesprochen fühlen, wenn immer nur „weiße Männer“ von ihrer Lebenserfahrung berichten?
Eine Schule, die sich selbst als divers versteht, sollte sich bei einem Thema wie politischer Lyrik bemühen, nicht ausschließlich mit Texten von weißen und, wie in meinem Unterricht bis auf eine Ausnahme geschehen, ausschließlich von Männern geschriebenen Gedichten zu befassen. Was den Schüler*innen damit suggeriert wird ist, dass nur diese männlichen Menschen in der Lage sind, etwas Sinnvolles zur Bildung beizutragen.
Diversität zu fördern heißt zu zeigen, dass es viele kluge Menschen gibt, von denen wir Schüler*innen etwas lernen können, nicht nur Männern. Vielleicht ist es an der Zeit, etwas zu ändern, neue Lektüren zu suchen anstatt wieder und wieder die gleichen, komplett veralteten Bücher zu lesen. Und es geht nicht darum, weißen Männern die Fähigkeit abzuschreiben, kluge und wichtige Dinge zu sagen und zu schreiben, es geht darum zu zeigen, dass sie nicht die einzigen sind, die das können.
von Luna Bender, 10 a